Eine Hormontherapie zielt auf die Endometioseherde, die wie Endometriumzelle der Gebärmutter im monatlichen Zyklus unter der Einwirkung von Östrogenen eine Schleimhaut aufbauen. Durch die Gabe von Hormonen soll der Aufbau der Schleimhaut und das damit verbundene Abbluten am Zyklusende verhindert werden. Ziel ist es, die Aktivität der Endometrioseherde so zu beeinflussen, dass diese stillgelegt werden. Dies hat zur Folge, dass die Menstruation ausbleibt, da die Einnahme von Hormonen nicht nur die Endometrioseherde erreichen, sondern auch die Schleimhaut der Gebärmutter. Der Körper spricht ganz individuell auf eine Hormontherapie an, so dass die Wirksamkeit nicht verallgemeinert werden kann.
Wenn man sich für eine Hormontherapie entscheidet, sollte man sich drei bis sechs Monate Zeit nehmen um zu testen ob eine Verbesserung eintritt.
Gestagene
Gestagene sind weibliche Sexualhormone, die der Entstehung und Erhaltung einer Schwangerschaft dienen. Durch die Einnahme des Gelbkörperhormones wird dem Körper eine Schwangerschaft vorgetäuscht. Daraufhin stellt er die Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen, den sogenannten Östrogenen, ein. Das hat zur Folge das die Gebärmutter keine Schleimhaut mehr aufbaut in der sich ein befruchtetes Ei einnisten kann.
Häufig rät man den Betroffenen zur Einnahme einer Gestagenpille oder zum Einsetzen einer Hormonspirale über die das Gestagen abgesetzt wird. Das gängigste Medikament mit dem alleinigen Wirkstoff Gestagen ist die sogenannte „Visanne®“.
Mögliche Nebenwirkungen können sein, Kopfschmerzen, Übelkeit, Haarausfall, Gewichtszunahme, Akne und/ oder ein erhöhtes Thromboserisiko.
Die natürlich vom Körper gebildeten Gelbkörperhormone Östrogen und Progesteron im Eierstock werden durch das übergeordnete natürliche Hormon GnRH reguliert. Wenn man jedoch ein synthetisch hergestelltes, unwirksames GnRHs (GnRH-Analoga) zu sich nimmt, wird die Produktion des körpereigenen, wirksamen GnRHs blockiert. Die Bildung von Östrogenen nimmt daraufhin ab und im Körper einsteht der Zustand wie in den Wechseljahren. Sollten Wechseljahrsbeschwerden auftreten, können Östrogene wieder in sehr niedriger Dosierung zusätzlich zugeführt werden. Typische Begleiterscheinungen können sein Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und/ oder Osteoporose. Die Behandlung wird auf sechs Monate begrenzt.
Da die Endometrioseherde von der Östrogenzufuhr abgeschnitten sind, "trocknen" sie aus, aber bei ca. 80% der Betroffenen treten nach Beendigung der Therapie die Beschwerden in Bezug auf die Endometriose wieder auf.
GnRH = Gonadotropin- releasing Hormon